Emil Telmányi
Emil Telmányi, der VEGA BACH BOW
Dieser Bogen ist der exotischte Fund unserer Sammlung. Der ungarische Geiger Emil Telmányi liess sich 1919 in Kopenhagen nieder, wo er 1949 diesen Bogen ersann, den der dänische Geigenbauer Krud Vestergaard verwirklichte.
Das Ziel dieser Konstruktion war es, die zeitgenössische Aufführung von Bachs Violinsolokonzerten zu erleichtern.
Der Bogen ist stark nach außengewölbt, die Grundspannung des Haarbezugs wurde, wie bei üblichen Bögen, mit einer Schraube eingestellt, die den Frosch nach hinten zieht. Am Frosch ist ein zweiter Mechanismus, der mit Hilfe einer einfachen Bewegung den Frosch Richtung Bogenkopf kippen lässt. Dadurch wird de Bezug soweit entspannt, daß er der Kurve des Geigensteges folgend alle vier Seiten gleichzeitig erklingen lassen kann. Kippt der Musiker den Frosch in seine Grundstellung zurück, rastet der Frosch hier wieder ein. Die Grundspannung des Bezugs ist wieder hergestellt.
Dieser Bogen ist nicht nur eine interessante Konstruktion, sondern auch handwerklich sehr schön ausgeführt.
Diese Arbeit ist schon seit langer Zeit im Besitz des Musikhistorischen Museums und wird nun frisch restauriert in unserer Ausstellung vorgestellt.